Alle nutzen sie, weil es eben normal ist, doch sind Feuchttücher eigentlich schädlich für Babys? Welche Stoffe sind enthalten und warum sollte man hier aus meiner Sicht kritisch überdenken, ob man sie wirklich benutzen oder sich lieber nach Alternativen umsehen möchte?
Genau diese Fragen beleuchte ich in diesem Artikel aus meiner Sicht als Säure-Basen-Beraterin und jemand, der im Alltag versucht, jegliche Schadstoffe zu vermeiden oder zumindest drastisch zu reduzieren.

Inhalt des Artikels
- Welche Nachteile haben Baby-Feuchttücher?
- Warum keine Feuchttücher für Babys?
- Feuchttücher für Babys aus Säure-Basen-Sicht
- Sind Feuchttücher also schädlich für Babys?
Welche Nachteile haben Baby-Feuchttücher?
Kommen wir zunächst zum großen Vorteil der Baby-Feuchttücher: Sie müssen nur aus der Packung genommen werden und sind sofort und überall einsatzbereit. Aus diesem Grund erfreuen sie sich auch so großer Beliebtheit und zudem sind sie einfach Standard geworden und werden von vielen nicht hinterfragt.
Die Nachteile jedoch sind vor allem für die zarte Babyhaut aus meiner Sicht nicht zu unterschätzen und überwiegen meiner Meinung nach definitiv.
Feuchttücher stecken nämlich voller Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe und andere, damit sie eben so lange feucht bleiben und trotzdem nicht schlecht werden.
Auch haben sie oft einen sehr niedrigen pH-Wert, der die Haut reizen kann. Der Umweltaspekt ist natürlich auch nicht ideal, denn sie bestehen oft aus Kunststoffen, die sich nicht zersetzen. Diese Kunststoffe sind zusätzlich auch für die Haut nicht gut, wie wir mittlerweile, da Mikroplastik und seine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit immer bekannter werden, wissen.
Warum keine Feuchttücher für Babys?
Was ich im vorherigen Absatz bereits kurz erläutert habe, möchte ich nun nochmals etwas ausführen.
Sobald das Baby auf der Welt ist geht es (meist direkt im Krankenhaus) los: die Verwendung von Feuchttüchern zum Wickeln. In unserer Gesellschaft als komplett normal angesehen und als „öko“ bezeichnet, wenn man es anders macht.
Doch wer sich einmal gefragt hat, wie die Tücher über Wochen (und Monate) feucht bleiben, aber nicht schlecht werden können, dem leuchtet wohl direkt ein, dass hier Stoffe enthalten sein müssen, die diesen Effekt erzielen. Denn vergessen wir einen feuchten Lappen über längere Zeit, der nur durch Wasser feucht war, passiert eins der beiden Dinge: 1. er trocknet recht schnell oder 2. er bleibt länger feucht (wenn er größer ist) und fängt dann irgendwann an, schlecht zu riechen.
Was also macht die Industrie, um das bei Feuchttüchern zu verhindern? Das Geheimnis ist eine Menge an Zusatzstoffen, die für anhaltende Feuchtigkeit, gehemmtes Pilz- und Bakterienwachstum, schönen Schaum usw. sorgen.
Für mich war daher schnell klar: es muss eine Alternative zu Feuchttüchern her!
Um zu verstehen, von was wir hier sprechen, habe ich einmal beispielhaft 4 Stoffe, die gerne in Feuchttüchern verwendet werden, aufgelistet:
Cocamidopropyl Betaine
- Was ist es?: Ein mildes Tensid, hergestellt aus Kokosöl und synthetischen Chemikalien.
- Funktion: Reinigend, schaumfördernd und hautpflegend.
- Negative Effekte: Steht im Verdacht verantwortlich für das Auftreten von Kontaktekzemen zu sein. Kann Verunreinigungen wie 3-Dimethylaminopropylamin (DMAPA) enthalten, die hautreizend und sensibilisierend wirken können und möglicherweise Ursache der teils auftretenden Kontaktekzeme sind.
PG-Dimonium Chloride
- Was ist es?: Ein quaternäres Ammoniumsalz, hergestellt aus Propylenglykol.
- Funktion: Antistatikum, Schaumverstärker und „pflegender“ Inhaltsstoff z.B. in Haarpflegeprodukten.
- Negative Effekte: Gilt als leicht bedenklich, kann hautreizend sein. Die potenzielle Bildung von Nitrosaminen (krebserregend) ist bei quaternären Verbindungen eine bekannte Sorge.
Propylene Glycol
- Was ist es?: Ein Feuchthaltemittel und Lösungsmittel.
- Funktion: Verhindert das Austrocknen von Produkten und sorgt für eine geschmeidige Textur.
- Negative Effekte: Gilt als bedenklich. Kann bei empfindlichen Personen hautreizend sein oder allergische Reaktionen auslösen. In seltenen Fällen sensibilisierend.
Phenoxyethanol
- Was ist es?: Ein synthetisches Konservierungsmittel.
- Funktion: Verhindert das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
- Negative Effekte: Kann haut- und augenreizend sein. In höheren Konzentrationen toxisch für das Nervensystem, insbesondere bei oraler Aufnahme.
Diese Informationen kann man leicht im Internet finden, meine Quellen sind u.a. die Seiten „Hautschutzengel“ und „INCIbeauty“. Auch in dieser Tabelle findet sich eine schnelle Übersicht. Die Informationsmöglichkeiten sind jedoch vielfältig und es kann natürlich bei Interesse gerne jeder noch „tiefer graben“, es lohnt sich ganz bestimmt.
Diese Liste der Inhaltsstoffe ist natürlich nicht abschließend und die Inhaltsstoffe variieren von Hersteller zu Hersteller. Und auch wenn du denkst, dass du mit Produkten, die als „sensitiv“ gelten, auf der sicheren Seite bist, dann ist das leider in den meisten Fällen weit gefehlt.
Meine Devise lautet hier grundsätzlich: Der Werbung und ihren Versprechen nicht blind vertrauen, sondern lieber einmal selbst recherchieren und dann selbstbestimmt gesunde Entscheidungen für sich treffen.

Feuchttücher für Babys aus Säure-Basen-Sicht
Wie ist die Frage „Sind Feuchttücher also schädlich für Babys?“ eigentlich aus Säure-Basen- Sicht zu sehen?
Nachdem nun klar ist, dass in Feuchttüchern Stoffe enthalten sind, die man grundsätzlich eigentlich nicht auf an seinen Körper bringen möchte und vor allem nicht bei den Kleinsten, sollte klar sein, warum die Suche nach einer Alternative zu Feuchttüchern grundsätzlich eine gute Idee ist.
Doch was hat das ganze nun eigentlich mit dem Säure-Basen-Haushalt zu tun?
Einerseits haben diese Produkte wie eingangs schon erwähnt i.d.R. einen sauren pH-Wert und reizen somit die Haut des Kindes unnötig.
Andererseits achte ich als Säure-Basen-Beraterin und jemand, der auch selbst einen möglichst basischen Lebensstil pflegt, stark auf die Reduktion von Schadstoffen und schädlichen Umwelteinflüssen. Denn jeder Zusatzstoff, dem wir unseren Körper aussetzen, muss von ihm verstoffwechselt werden. Dies (über-)fordert schnell die Ausscheidungsorgane, die das ganze bewältigen müssen. Und wer sich etwas mit dem Säure-Basen-Haushalt auskennt, der weiß, dass gut funktionierende Ausscheidungsorgane ein wichtiger Baustein der Säure-Basen-Balance sind.
Sind Feuchttücher also schädlich für Babys?
Als Fazit kann man sagen, dass Feuchttücher einige Stoffe enthalten, die zum Beispiel die Haut reizen oder potentiell Allergien auslösen können. Auch gibt es teils Stoffe, die bereits heute als potentiell gesundheitsgefährdend eingestuft sind und trotzdem verwendet werden dürfen.
Für mich ist daher klar, dass man der Haut seines Babys nichts gutes tut, wenn man regelmäßig Feuchttücher für Babys verwendet. Für unterwegs mögen sie eine gute Alternative sein, doch auch dann lohnt sich eine genaue Recherche, um ein wirklich möglichst unbedenkliches Produkt zu finden. Mein Tipp übrigens: Glaube hier nicht nur den Werbeversprechen wie „sensitiv“, „für empfindliche Babyhaut“ oder ähnlichen, sondern prüfe die Inhaltsstoffe auf eigene Faust und entscheide dann für dich, was DU für wirklich unbedenklich genug empfindest, um es bei deinem Baby oder Kind zu benutzen.
Für den täglichen Gebrauch zuhause lohnt sich auf jeden Fall die Suche nach Alternativen, die ich dir demnächst hier vorstellen werde.
Disclaimer:
Dieser Artikel ist, wie alle meiner Artikel auf diesem Blog nach bestem Wissen und Gewissen aus meinen Erfahrungen und/oder meinem Wissen als Kräuterpädagogin und Säure-Basen-Beraterin geschrieben. Jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass meine Artikel als Anregung und zur Unterhaltung dienen. Sie stellen keine Empfehlung oder/und keinen (medizinischen) Rat dar und können niemals bei körperlichen oder sonstigen Beschwerden einen Arztbesuch ersetzen. Es wird keine Haftung übernommen.
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